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    Christian Pfister: Wetternachhersage - 500 Jahre Klimavariationen und Naturkatastrophen

    Bemerkungen: Haupt Verlag 1999 Taschenbuch 304 Seiten. ISBN: 325805696X
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      Wetternachhersage - 500 Jahre Klimavariationen und Naturkatastrophen
    Amazon.de: Keine Wettervorhersage ohne Wetternachhersage. Diesbezüglich ist die Meteorologie immer noch eine weitgehend empirische Disziplin. Doch in Zeiten von Treibhauseffekt, Ozonloch und Meeresspiegelanstieg wird weniger von Wetter, als vielmehr von Klima geredet.

    Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer und ein Hitzerekord noch keine Klimakatastrophe. Allerdings, es bleibt nicht bei einem Hitzerekord. Seit 1988 steigen Temperatur und Feuchtigkeit nachweislich an. In zwanzig Jahren wird man zuverlässig sagen können, ob in jenen Jahren das Treibhausklima seinen Anfang hatte.

    Doch was sind ein paar Jahrzehnte im Vergleich zur Klimageschichte? Die früheren Wettergeschehnisse müssen also so weit zurück wie irgend möglich rekonstruiert werden. Christian Pfister schildert daher zunächst, wie die Meteorologen anhand historischer Messdaten und schriftlicher Aufzeichnungen europäische Wetterkarten für das Mittelalter produzieren; wie sie Schiffstagebücher auswerten oder Dokumente von Bittprozessionen. Anhand eines Vergleiches mit heutigen Wettersituationen können dann die Luftdruckverhältnisse abgeschätzt und Wetterkarten erstellt werden. Erst nach akribischer Kleinarbeit können sich die Forscher in die Jahre versetzen, in denen das Meer besonders heftig gefror oder als Missernten zu Hunger und Elend führten.

    Was folgt sind unzählige Wetterkarten, aus denen sich die markantesten Wetteranomalien der letzten 500 Jahre ablesen lassen. Was das prächtige und wunderbar geschriebene Buch aber so lesenswert macht, sind die zeitgenössischen Darstellungen von Naturkatastrophen in Wort und Bild. Auf diese Weise werden nüchterne Zahlen zu katastrophalen Stürmen und schrecklichen Überschwemmungen, die das Schicksal ganzer Regionen bestimmt haben.

    "Die schlüssigen Indizien sind nicht spektakulär, und die spektakulären Ereignisse sind nicht schlüssig", meint Pfister am Ende seines Buches. Die eigentliche Klimakatastrophe verläuft heimtückisch langsam. Längst haben wir uns an schneelose Winter gewöhnt und die Häufung der Hautkrebsfälle ist kaum noch medienwirksam umzusetzen. Dabei gilt es, weit über nationale Interessen hinaus zu gemeinsamen Lösungen zu gelangen. Pfisters Buch ist somit auch ein unumstößlicher Lagebericht, der nicht zu kopfloser Hektik, wohl aber zu raschem Handeln auffordert. --J. Schüring

    Dieser Titel wurde erstmals am Dienstag, 28. Januar 2014 in unseren Katalog aufgenommen.

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