Wie stark sich Schiele am Anfang von der ornamentalen Flächigkeit Gustav Klimts inspirieren ließ, bevor er zu seinem ganz eigenen, persönlichen Stil und einer (im Vergleich zu van Gogh oder Picasso freilich relativ zurückhaltenden) Expressivität fand, zeigt der Ausstellungskatalog Egon Schiele. Liebe und Tod, der, ausgehend von den hochkarätigen Exponaten der Wiener Albertina, an Hand von Gemälden, farbigen Zeichnungen und Gemälden, die ganze Spannbreite des Oeuvres deutlich macht -- und der zeigt, wie stark bei Schiele Eros und Thanatos, wie stark also Sexualität, Erotik und Tod beieinander liegen.
Mit Jane Kallir hat der Verlag Hatje Cantz für Egon Schiele. Liebe und Tod eine kompetente Autorin gewinnen können. Immerhin handelt es sich bei Kallir um die Co-Direktorin der renommierten New Yorker Galerie St. Etienne; ihr Großvater Otto Kallir brachte einer breiten Öffentlichkeit in den USA die Wiener Moderne erstmals in vollem Umfang nahe. Dementsprechend sind die Texte des Bandes auch besonders informativ und anschaulich ausgefallen -- eine sinnvolle Ergänzung zu den herausragend gut reproduzierten Bildern Schieles, die auch heute noch -- neben aller dekorativen Qualität -- einiges von ihrer provokanten Ausstrahlung behalten haben. -- Isa Gerck
Dieser Titel wurde erstmals am Dienstag, 28. Januar 2014 in unseren Katalog aufgenommen.
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