Barbara Moßmann: Willie ganz ohne Windel

Das kleine Wildschwein Willie spielt im Garten. Dabei stört die Windel ganz ungemein. Willie möchte sie unbedingt loswerden. Mama Wildschwein unterstützt ihn dabei und stellt ihm ein Töpfchen zur Verfügung. Es dauert nicht lange, und Willie kann sein Geschäft völlig alleine verrichten.

Barbara Moßmann verfolgt mit ihrem Bilderbuch ein eindeutiges Ziel: Sie möchte Eltern und Kleinkinder in der Phase des Windelablegens unterstützen. Und weil Moßmann Kinder kennt, baut sie vor. Die unumgängliche Frage nämlich, warum so ein Wechsel von der Windel auf den Topf überhaupt notwendig ist, beantwortet sie auf einfache Weise in Wort und Bild: Ohne Windel ist man viel beweglicher!

Moßmann kleidet den wilden Willie und seine Umwelt in zartbunte, windelweiche Aquarellfarben. Teils verwendet sie dazu Elemente, wie man sie aus dem Comic kennt. Dadurch bringt die Illustratorin so richtig Schwung in das Buch. Beispielsweise in der Bilderfolge, in der Willie das drängende Bedürfnis hat, vom Sandkasten auf den Topf zu kommen. Der Text ist einfach und deshalb für Kinder ab etwa zwei Jahren gut zu erfassen. Er besteht aus kurzen Sätzen, teils ohne Verben. Zudem baut Moßmann vielfach auf das einprägsame Stilmittel der Alliteration, vor allem in Verbindung mit dem Anlaut W.

Wahrlich kein angenehmes Thema, das sich Moßmann da ausgesucht hat. Doch dieses Bilderbuch beweist: Es lässt sich durchaus unterhaltsam und -- versprochen! -- völlig geruchsneutral vermitteln. --Fedor Bochow