Mode, Weiblichkeit und Modernität

Dieses abwechslungsreiche Werk setzt sich mit so unterschiedliche Themen wie "Lesbian Chic goes Haute Couture" (Astrid Deuber-Mankowsky), "Mode, Moderne und Kultutheorie -- eine schwierige Beziehung. Überlegungen zu Baudelaire, Simmel, Benjamin und Adorno" (Doris Kolesch) und "Kostüm und filmisches Erzählen: Wie Kleidung die Geschichte der Heldin erzählt" (Jane Gaines) auseinander. Die Auswahl der Texte ist umfassend und deutlich wissenschaftlich und philosophisch inspiriert. Wissenschaftlich ist die Herangehensweise der Autorinnen: Viele Fußnoten, Anmerkungen und weiterführende Literaturhinweise finden sich in jedem Text. Philosophisch ist die Betrachtungsweise: Die meisten Untersuchungen befassen sich mit kulturtheoretischen Denker/innen und Themen oder mit Modedesigner/innen, die kritisch und mit Blick auf das Wesentliche der heutigen Zeit untersucht werden.

Alle zwölf Aufsätze können in einem Zusammenhang gelesen werden. Leser/innen können sich so ein eingehendes Bild des Kulturphänomens "Mode" verschaffen. Jeder Text kann jedoch auch allein stehen und wirft ein unabhängiges Licht auf einen bestimmten Aspekt von Mode, Weiblichkeit und Modernität. Die Texte sind nicht immer leicht zu lesen und oft setzen sie kulturgeschichtliches Vorwissen voraus. Für Laien und Anfänger/innen ist das Buch zu speziell ausgelegt. Mit etwas Hintergrundwissen erschließt es den Leser/innen jedoch eine Welt der Modebetrachtung, die neue und interessante Gesichtspunkte zu Mode und Modernität aufzeigen.

Gudrun Lehnert ist Autorin vieler Publikationen über Mode, unter anderem Schnellkurs Mode, Frauen machen Mode, Wenn Frauen Männerkleider tragen und Mode. Models. Superstars. --Sandra Neumayer