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    Dieter Otten: Männerversagen: Über das Verhältnis der Geschichte im 21. Jahrhundert

    Bemerkungen: Lübbe Taschenbuch 383 Seiten. ISBN: 3785720300
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      Männerversagen: Über das Verhältnis der Geschichte im 21. Jahrhundert
    Amazon.de: Der Soziologie Dieter Otten plädiert für eine neue Männerpolitik. Er sieht die Lösung in Bündnissen, in Paaren nicht nur im privaten Bereich, sondern genauso im Beruf, wo er von Gender-Partnerschaften spricht. Diese Partnerschaften, so hofft Otten, könnten Brücken über den Geschlechtergraben schlagen, der in seiner aktuellen Studie Männerversagen tatsächlich ein Abgrund ist.

    Denn nach allen Zahlen und Statistiken muss der Mann als das "anomische Geschlecht" gelten. Auf sich allein gestellt, kann er kein taugliches Sozialverhalten entwickeln. Unabhängig von Schichtzugehörigkeit oder Bildungsniveau neigt die Mehrzahl aller Männer zu abweichendem Verhalten und es handelt sich keineswegs um eine besondere Gruppe von Männern, die oft tief in kriminelles und soziopathisches Verhalten verwickelt ist. Das jedenfalls sind die Schlussfolgerungen, die aus den aufwendigen Marktforschungsstudien und Lebensstilanalysen gezogen werden müssen, die ein Konsortium von rund 50 Forschern um das "Deutsche Institut zur Erforschung der Informationsgesellschaft" und das "Institut für empirische Sozialforschung" von 1987 bis heute betreute.

    Zunächst ging es in diesen Untersuchungen nicht um Geschlechterpolitik; nach der Befindlichkeit Mann oder Frau zu fragen, ist eine Routine der Sozialforschung. In den erwähnten Untersuchungen brachte sie allerdings Brisantes zu Tage. Angefangen beim Wahlverhalten (junge Männer wählen mehrheitlich rechts) bis hin zur Beantwortung der sogenannten Moralskala, wo Eigentumsdelikte, Gewalt und Tötung "bei Männern erschreckend hohe Zustimmung" fanden: in ihren Einstellungen zeigt sich ein enormer Unterschied zwischen den Geschlechtern, der nicht für die über 60.000 getesteten männlichen Probanden spricht. Um nicht in asoziales Verhalten abzurutschen, resümiert Otten, brauchen Männer harte Hierarchien und strenge Regeln. Tatsächlich wünschen sie sich aufgrund ihres Geschlechtscharakters Repression.

    Doch die postmoderne Informations- und Dienstleistungsgesellschaft ist eher liberal und unübersichtlich als streng reguliert und hierarchisch. Sie ist nicht repressiv, sondern permissiv und setzt Mündigkeit voraus. Hier geraten Männer auf die Verliererseite und mit ihnen womöglich die Gesellschaft -- sofern Männlichkeit nicht neu konstruiert und konstituiert wird. Dabei müssen Männer gemeinsam mit Frauen agieren. Männer schneiden auf der Moralskala sofort sehr viel besser ab, sobald sie eine Beziehung mit einer Frau eingegangen sind. "Frauen sozialisieren Männer nach, einmal durch ihre bloße Existenz, zum anderen weil sie bestimmtes Verhalten nicht tolerieren." Was Dieter Otten ebenfalls seiner Statistik entnimmt: Vaterschaft, die tatsächlich mit persönlichem Einsatz, mit richtigem Kümmern um das Kind, mit Kindererziehung einhergeht, macht Männer gleichfalls zu Menschen. --Brigitte Werneburg

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    Dieser Titel wurde erstmals am Mittwoch, 15. Juni 2011 in unseren Katalog aufgenommen.

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