Der hilflose Kollege etwa spielt das "Blöd-Spiel" und appelliert gezielt an Ihre Retterinstinkte. Und so sehr Sie sich (im Nachhinein) auch ärgern mögen, erst einmal schmeichelt Ihnen diese Bestätigung Ihrer Überlegenheit und Sie gehen prompt in die Falle -- Sie spielen das Spiel mit. Dieses perfekte Ineinandergreifen von Verhaltensweisen hat Eric Berne Anfang der 60er-Jahre in seiner Transaktionsanalyse beschrieben. Dehner verzichtet in seinem Band auf die teilweise missverständliche Terminologie Bernes (etwa die Redeweise vom "Eltern-Ich" und "Kind-Ich") und wendet den Ansatz konsequent auf das Berufsleben an. Mit zahlreichen Beispielen öffnet er so die Augen für diejenigen Mechanismen, die hinter dem ganz normalen Bürowahnsinn stehen.
Dehners wichtigste Botschaft: Wer die Spiele durchschaut, kann sie gezielt durchkreuzen. Das funktioniert allerdings nur, wenn man sich der eigenen "wunden Punkte" bewusst ist. Um beim Beispiel zu bleiben: Wer unter einem Helfersyndrom leidet, wird immer wieder auf das "Blöd-Spiel" hereinfallen. Den Ursachen solcher Verhaltensmuster geht Dehner ebenfalls auf den Grund und lokalisiert sie im elterlichen Erziehungsbotschaften von "Zeig keine Gefühle!" bis "Sei nicht wichtig!" Ein rundherum lesenswertes Buch für Vorgesetzte, Kollegen wie Mitarbeiter. Ach, übrigens: Der nervtötende Chef im Eingangsbeispiel spielt das "Makel-Spiel". Was sich dahinter verbirgt, lesen Sie am besten selbst nach... --Dr. Petra Begemann
Dieser Titel wurde erstmals am Mittwoch, 22. Juni 2011 in unseren Katalog aufgenommen.
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